Chamaeleo trioceros quadricornis
TORNIER 1899
Unterarten: Chamaeleo quadricornis quadricornis TORNIER 1899
Chamaeleo
quadricornis gracilior BÖHME & KLAVER 1981
Beschreibung:
Das
Habitat von C. t. quadricornis erstreckt sich vom östlichen Nigeria bis zum
westlichen Kamerun. Hier gibt es eine ausgesprochene Regen und
Trockenzeit. Durch das sehr große Verbreitungsgebiet haben sich wie bei vielen
anderen Arten auch zwei Unterarten gebildet. Die Unterart. t. quadricornis
gracilior ist nur im Lefo-Massiv anzutreffen. Sie ist sehr leicht an der roten
Zeichnung auf dem Kopfschild und an den roten Krallen erkennbar. In den letzten
5-8 Jahren wurde diese Unterart aber nicht mehr eingeführt, Halter dieser
Unterart sind mir nicht bekannt.
Als
Grundfarbe ist ein kräftiges Grün zu sehen. Ein Zeichnungsmuster aus gelb-grün
oder selten auch blau-grün ist sehr unterschiedlich ausgebildet.
Auffällig sind auch die 4 recht unterschiedlich großen Hörner der Männchen die
bei den Weibchen ganz fehlen. Bei älteren Tieren wurden auch schon bis zu 8
Hörnern beobachtet (mdl.
Mitt. Pietschmann/Lutzmann)
Haltung:
Es
ist gut möglich die Tiere paarweise zu halten, allerdings sollte dabei immer
auf die großräumige und großzügige Einrichtung des Terrariums geachtet werden.
Bei einer Tageshöchsttemperatur von ca. 25° C fühlen sich die Tiere sichtlich
wohl. Auf eine Nachtabsenkung um mind. 8° C ist immer zu achten. Getränkt
werden die Tiere mit Hilfe einer Pipette (bei WF gerade am Anfang um
Dehydration zu mindern oder zu vermeiden) und durch großzügiges Übersprühen des
Terrariums.
Als
Futter dienen alle im Handel gängigen Futtertiere wie Grillen, Babymäuse und
Heuschrecken.
Alter:
Die
Tiere können in menschlicher Obhut ein Alter von 4-5 Jahren erreichen. Ein
Tier, das J. Pietschmann als subadulten bis adulten WF 11 Jahre lang hielt,
lebte beim Verfasser noch einmal knapp 24 Monate. Die Haltung des Tieres
erfolgte allerdings nur im Freien (Sommer wie Winter), das „Voliere“ wurde
lediglich in den Wintermonaten mit Noppenfolie umhüllt und mit einem 60 W-Spot
beheizt. Das Tier fraß auch noch bei einer Temperatur von 4°C.
Substrat:
Nach
etlichen Fehlschlägen mit Vermiculite (hier wurde und wird im Handel sog.
„chemisches“ und „technisches“ V. angeboten) habe ich folgendes Zeitigungssubstrat mit Erfolg
verwendet: In eine entsprechende Dose (z.B. Grillendose) etwa 1 cm Vermiculite (sehr nass) und darüber etwa 2-3 cm Seramis,
dies leicht angefeuchtet, so dass die Kapillarfähigkeit des S. sofort hergestellt
wurde. Hier hinein wurden die Eier bis zur Hälfte vergraben und noch einmal mit
etwas Aktivkohle aus dem Aquaristikbereich abgestreut. Dies dient zur
Verhinderung/Hemmung von Pilzbefall. Selbst von befallenen Eiern kann sich der
Pilz nicht mehr weiterverbreiten. Man kann auch das S. direkt mit etwa 10-20%
Aktivkohle mischen, einen Unterschied macht das schlußendlich nicht.
Fortpflanzung:
Nach
einer erfolgreichen Paarung beginnen die Weibchen nach ca. 95 Tagen einen Gang
in den Bodengrund des Terrariums zu graben. Deshalb sollte hier die Bodenhöhe
nicht weniger als etwa 30 cm sein. An das Ende dieses Ganges legen sie dann
meist ca. 11-13 für ihre eigene Körpergröße recht große Eier ab. Die
Zeitigungstemperatur beträgt 18-23° C - Nacht-Tag. Etwa 2-3° niedrigere
Temperaturen verzögern den Schlupf etwas, diese Tiere scheinen bis jetzt auch
etwas unempfindlicher und kräftiger zu sein. In leicht feuchtem Substrat
schlüpfen die Nachzuchten schon nach 160 Tagen. Bei den Jungtieren ist
unbedingt eine Temperaturgrenze von max. 25° C mit entsprechender
Nachtabsenkung einzuhalten. Für die Jungtiere werden Drosphilas und kleine
Heimchen/Grillen genutzt.
Diese
Inkubationsmethode nutze ich im Übrigen inzwischen auch für verschiedene
Geckoarten.