Chamaeleo (triocerus) jacksonii merummontanus
Rand 1958
Beschreibung:
Dieses
Tier kommt aus dem Mero-Gebirge (Nord-Tanzania), ist ovovipar und unterscheidet
sich zu den herkömmlichen C. j. xantholophus durch den Farbenreichtum vor allem
bei den Männchen. Während C. j. xantholophus recht einfarbig ist, zeigt C. j.
meromontanus auch außerhalb der Balz ein sehr farbenfrohes Kleid, die Weibchen
sind wesentlich unauffälliger gefärbt.
Wie bei anderen jacksonii-Arten können die Weibchen auch ein Horn (Rostralhorn)
besitzen, die Männchen haben jedoch drei, in Ausnahmefällen sind auch Exemplare
mit vier Hörnern beschrieben worden, es dürfte sich jedoch hier um
Fehlbildungen handeln, Fotos davon wurden vom Verfasser bisher noch nicht
gesehen.
Habitat:
Die
feuchten Montanwälder im Norden Tanzanias, in einer Höhe von bis zu 2 800 m.
Die
relative Luftfeuchte (LF) liegt hier bei bis zu 80%, tagsüber zum Teil
abfallend.
Temperatur-Spitzenwerte sind dort max. 26° - 30°.
Die durchschnittliche Temperatur bewegt sich bei etwa 22° - 24° tagsüber,
bei einer Nachtabsenkung auf 10° und darunter.
Tiere,
die diese Temperaturschwankung nicht haben, sind in der Regel nach etwa 3 - 4
Monaten in Gefangenschaft eingegangen !
Haltung:
In
Gefangenschaft können die Tiere unter Verwendung von entsprechendem
schattenspendendem Bewuchs und ausreichender Wasserversorgung teilweise
ganzjährig im Freien gehalten werden. Absenkungen bis auf 3° haben den Tieren
nicht geschadet, bei dieser Temperatur wurde sogar noch Futter angenommen. Das
Gesamtverhalten lässt darauf schließen, daß diese Temperaturschwankungen
den Metabolismus anregen. So gehaltene Tiere zeigten sich wesentlich
resistenter und auch paarungswilliger. Eine Wärmequelle (z. B. Spotstrahler)
ist jedoch unerlässlich. Dieser sollte so angebracht sein, daß die Tiere sich
nicht verbrennen können.
Leider wird durch
die falsche Handhabung solcher Tiere eine Mortalitätsrate erreicht, die diese
Species als schlecht haltbar erscheinen lässt. Gewisse, wie oben angeführte Grundregeln
lassen jedoch gute Zuchterfolge zu.
Während der
Gravidität zeigt das Weibchen eine etwas dunklere bis braune Färbung. Die
Graviditätsdauer beträgt je nach Haltung etwa 6-8 Monate. Das Weibchen muß
während der Gravidität vom Männchen getrennt gehalten werden, Streß gegenüber
anderen Tieren sorgt für schnelles Ableben der Weibchen.
Jungtiere können
zwar einige Zeit zusammen gehalten werden, jedoch ist eine schnellstmögliche
Trennung (u.a. wg. Futterstreß, Fraßunfälle etc) anzuraten. Hier dürfen Temperaturen
von 23° nicht überschritten werden, die RLF sollte dauerhaft hoch sein,
ovovivipare Arten neigen sehr schnell zum Dehydrieren. Die Jungtiere können
sehr gut auf kleinen Asparaguspflanzen einzeln gehalten werden.
Teilweise sind die
Tiere im Futter sehr wählerisch, man kann jedoch die Nahrungsverweigerung
umgehen, indem immer wieder etwas Abwechslung geboten wird. Wenn in der Regel
Grillen, Heimchen und kleine Heuschrecken genommen werden, ist als Ergänzung
das Verfüttern von z. B. Fliegen, grünen Schaben, Motten und (selten)
Wachsmaden. Mehlwürmer werden auch genommen, diese führen jedoch ebenso wie
Wachsmaden schnell zu Leberverfettung - die Tiere gehen schnell ein.
Die Beleuchtungsdauer im Terrarium sollte im Winter bei etwa 10 - 11 Stunden
liegen, im Sommer bei 12 - 14 Stunden, bei Freilandhaltung sollten die Spots
zum Aufwärmen entsprechend gesteuert werden. Als UV-Versorgung im Terrarium
sollte mindestens eine 5.0 UV-Röhre vorhanden sein (je nach Größe und
Pflanzenbewuchs im Terrarium). Ohne entsprechende UV-Versorgung zeigen die
Tiere schnell Mangelerscheinungen und gehen ein.
Als Bepflanzung im
Terrarium ist Ficus benjamini und großblättriger Spargel (Asparagus)
angebracht, letzterer wird sehr gerne als Trinkreservoir genommen, da die Tropfen
an den vielen hunderten Blättern hängen bleiben. So versorgt, müssen die Tiere
nicht mit einer Pipette getränkt werden. Generell, wie bei jedem Chamäleon,
sollte für eine dichte Bepflanzung gesorgt werden. Chamäleons wollen sich ihrer
Art entsprechend verstecken (nicht gesehen werden), außerdem sorgt die dichte
Bepflanzung für hohe Luftfeuchte. Der Boden sollte aus einem Gemisch von
Blumenerde und Spielsand im Verhältnis 10 : 1 bestehen, eine Impfung mit
Waldboden scheint angebracht. Der Boden sollte die natürliche Bodenfeuchte
nicht verlieren.
Quellen:
Pietschmann - Graf - Schneider
Für Fragen:
furcifer @ terrasauria.net
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Winfried Bongers 2007 – TerraSauria-Team