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Furcifer pardalis

CUVIER 1829
Das Pantherchamäleon
Beschreibung
Alle Männchen haben einen durchgängigen weißen Streifen über die Länge des gesamten Körpers, vom Kopf bis nahezu zum After reichend. Adulte Weibchen sind in allen Populationen sehr metachromatisch, insbesondere im trächtigen Zustand. Die Grundfarbe eines vollständig entwickelten Weibchens in einem nichtsozialen Kontext ist grau, braun oder matt grün mit undeutlichen vertikalen Querstreifen und Lateralstreifen. Wenn die Weibchen empfänglich sind, nimmt der Körper eine helle, manchmal prächtige orange bis rosa Farbschattierung an. Einige dunklere Querstreifen hellen sich auf und verschwinden. Wenn sie trächtig sind oder nicht-empfänglich für die Annäherungsversuche der Männchen, nimmt der gesamte Körper eine dunkelbraune bis schwarze Färbung an mit kontrastierenden vertikalen rosa- bis pinkfarbenen dicken Querstreifen. Die Grenzen dieser Querstreifen sind sehr unregelmäßige und von Individuum zu Individuum unterschiedlich. Ein dicker Lateralstreifen ist auch häufig zu finden. Trainierte Augen können die unterschiedlichen Herkunftsgebiete bei Weibchen unterscheiden.

Terrarienhaltung

F. pardalis ist eines, wenn nicht das Beste, der an die Innenhaltung angepassten Chamäleons. Aus diesem Grund wird es für Anfänger sehr empfohlen. Dennoch sollte betont werden, dass KEIN Chamäleon, verglichen mit anderen gewöhnlich gehaltenen Reptilien, leicht zu pflegen ist.

Weibchen sind sehr viel scheuer und nervöser als Männchen. Entsprechend der Vielfalt an Terrarien oder Gehegen, sollten die Temperaturen sich von ca. 18 °C nachts auf ca. 35°C, je nach Unterart, am Tage ändern. UVB-Beleuchtung und ein wärmendes Licht werden für die Innenhaltung empfohlen. Die Aufnahme der Morgensonne wird draußen bevorzugt. Da es aus einer feuchten natürlichen Umgebung stammt, trinkt das Pantherchamäleon sogleich die Wassertropfen von Blättern und anderen nassen Oberflächen. Pantherchamäleons verlangen dieselbe Konsequenz in Bezug auf eine entsprechende Feuchtigkeit und Tropf-Systeme wie die meisten anderen Chamäleons. Kleine Terrarien mit einer Abmessung von 30 x 30 x 45 cm (TxBxH) kamen bereits erfolgreich zum Einsatz bei der Haltung adulter Tiere, aber mit Blick auf ihre Größe sollten Maße wie mindestens 60 x 60 x 90 cm oder besser noch 120 cm Höhe bevorzugt werden. Die beiden Geschlechter werden am besten getrennt gehalten, sowohl physisch als auch visuell, abgesehen von der Paarung, da Pantherchamäleons sehr aggressiv gegenüber ihren Artgenossen sein können und häufig, aber nicht immer, auch gegenüber ihrem Halter.

Inkubation

Das Inkubieren bei Pantherchamäleons und die Ökologie wurden umfassend von mehreren Autoren beschrieben, einschließlich R. Bourgat (1970), W. Schmidt (1994) und R. Tremper (1994). In Madagaskar kommt das aktive Inkubieren während des Frühlings und Sommers (Oktober bis März) vor. Die Westküstenfarbformen (Nosy Be, Ambanja) können sich in einem stabileren Klima das ganze Jahr über fortpflanzen. Pantherchamäleons an der Ostküste jedoch, die in einem variableren Klima leben, können eine abgegrenzte Fortpflanzungszeit haben (z.B. Diego Suarez, Tamatave, Maroansetra). Aber in den kontrollierten Umgebungen in der Gefangenschaft kann die Fortpflanzung das ganze Jahr über bei WF- und NZ-Tieren stattfinden, die sich eingewöhnt haben.

 
Weibchen können bis zu 4-6 Gelege pro Jahr legen, aber 2-3 sind typischer (und wünschenswert). Unter optimalen Wachstumsbedingungen wird die sexuelle Reife im Alter von 5 Monaten erreicht. Es ist ideal, die Weibchen erst die voll entwickelte Größe erreichen zu lassen, bevor der Versuch der Fortpflanzung unternommen wird. Mit hohen Ernährungsbedürfnissen, einschließlich wachsender Knochen und einem größeren Bedürfnis nach Kalzium, können junge Weibchen bei der Fortpflanzung und dem Legen von Eiern physisch gestresst sein und Schwierigkeiten haben, die Kraft nach dem vermehrten Platzieren mehrerer Gelege wiederzuerlangen. Es ist wichtig, den Nahrungs-, Mineral- und Vitaminbedarf (besonders Kalzium, Vitamin A und D3) nach dem Legen der Eier wieder zu decken. Das unterstützt das optimale langzeitliche Überleben und den Fortpflanzungserfolg. Es ist sehr zu empfehlen, die Tiere dem direkten Sonnenlicht und damit hoher UVB-Beleuchtung auszusetzen.

Die meisten Männchen im Alter von 5 bis 6 Monaten werden die Farben des Erwachsenenstatus (mit 12 Monaten) nicht erlangt haben, aber die Hemipenistaschen sind ziemlich offensichtlich erkennbar und sie sind bereits aktive Zuchttiere. Das umwerbende Männchen wird ein Aufhellen der Farben mit hervorstechender gestreifter Färbung ausweisen (ähnlich beim Territorienverhalten rivalisierender Männchen) und beginnt, vertikal, ruckartig mit dem Kopf zu schwingen, wenn ein Weibchen in Sicht kommt.

Weibchen zeigen mit dem Erreichen der sexuellen Reife eine Empfänglichkeit, 2 bis 3 Wochen vor der Eiablage. Die aufgehellte oder leuchtende Färbung kennzeichnet die Empfänglichkeit. Bei einigen Formen kann das einen deutlichen pfirsichfarbigen Ton zusammen mit einer Subduktion in vertikalen/gemusterten Markierungen einschließen. Wenn diese Färbung bei der Anwesenheit eines Männchens beibehalten wird, ist das ein Anzeichen für die Bereitschaft zur Paarung. Empfängliche Weibchen erlauben es dem Männchen, sich von hinten zu nähern; die Paarung dauert normalerweise 10 bis 30 Minuten. Das Weibchen wird häufig die für die Trächtigkeit typische Färbung während oder innerhalb von Minuten nach der Paarung annehmen. Allerdings kann diese Veränderung auch länger als ein oder zwei Tage dauern. Eine intensive schwarz-braune und orange Färbung kennzeichnet die Trächtigkeit des Weibchens. Weibchen speichern Sperma und können nur eine Paarung benötigen,  um zwei oder mehr aufeinander folgende fruchtbare Gelege zu platzieren. Männchen können während der Paarung sehr aggressiv sein. Es ist am besten, das Männchen zu entfernen, sobald das Weibchen anfängt, das Maul zu öffnen und den Kehlsack zu weiten sowie zu schaukeln, ihr Farbmuster abzudunkeln und sich seitlich abzuflachen. Allmählich zunehmender visueller Kontakt (ohne physischen) kann in einigen Fällen zu einem späteren, mehr ritualisierten Hofmachen und leichterer Annahme durch das Weibchen führen. Paare können nach einer einzelnen Paarung getrennt oder zusammen gelassen werden bis das Weibchen die Drohhaltung einnimmt und die Färbung dunkler wird. Dies kann einige Tage oder auch Wochen dauern.

Drei bis sechs Wochen nach der Paarung wird das Weibchen ruhelos, reduziert die Nahrungsaufnahme und sucht aktiv nach einem Platz zur Eiablage. Das Weibchen kann in einen größeren Behälter (z. B. 130-L-Eimer/Tonne) mit feuchter Topferde, feuchtem Sand oder einer Mischung aus beidem (mindestens 15-30 cm tief) umgesetzt werden, 60 cm Tiefe sind zu bevorzugen. Das Gehege sollte mit einer Pflanze und Felsen sowie richtigem UVB und wärmendem Licht ausgestattet sein. Alternativ kann ein kleinerer Behälter (15-20 L, rechteckig oder rund) in die ursprüngliche Behausung gestellt werden, wenn der Platz dies zulässt. Die Verwendung des größeren, getrennt aufgestellten Geheges macht es wahrscheinlicher, dass das Weibchen einen annehmbaren Platz für ihr Gelege findet. Das Verwenden des kleineren Käfigs im ursprünglichen Terrarium verhindert das Umsetzen des Weibchens.

Die Eier werden häufig in der Nähe von Wurzeln von Topfpflanzen gelegt. Stören Sie das Weibchen nicht, sobald es mit der Ausgrabung des Tunnels begonnen hat. Erlauben Sie dem Weibchen, den Tunnel zu graben, ihre Eier hineinzulegen und die Abdeckung ihrer Eier vorzunehmen, bevor sie auch nur eines der Eier entfernen. Die Gelege können 12 bis 45 Eier enthalten, abhängig von der Größe des Weibchens und der Nahrungsaufnahme. Wenn eine nur unzulängliche Legemöglichkeit zur Verfügung gestellt wird, könnte das Weibchen die Eier einbehalten (d. h. dystocia zulassen) oder die Eier auf dem Boden verstreuen. Eine Verweildauer von bis zu 5 Tagen unter der Erde wurde schon beobachtet.

Die Standardtechnik beinhaltet das Einschließen der Eier in einen mit Vermiculit gefüllten Behälter mit einem dichten Deckel, um die Feuchtigkeit zu halten. Perlit kann auch verwendet werden. Vermiculit sollte bei 400 liegen Die Inkubationszeit variiert von 6 bis zu 12 Monaten (oder länger), abhängig von der Temperatur, dem Feuchtigkeitsgehalt des Inkubationsmediums und vielleicht des ursprünglichen Herkunftsgebietes des Tieres (klimatische Schwankung). Wenn die Temperatur bei 18,3 - 25.5°C gehalten wird, kann das Ausbrüten in 6-9 Monaten erfolgen. Die Eier werden vor der Vaskularisation (Blutgefäßbildung) gelegt. Eine Diapause von 3-6 Monaten (keine Entwicklung eines Embryos – ruhender Zustand) wird mit dieser Art in Verbindung gebracht. Wenn die Temperaturen während der Inkubation in den frühen Stadien zu hoch sind, wird die Diapause ausgedehnt. Es wird empfohlen, dass Temperaturen zwischen den hohen (ca. ab 19,5 - 20,6°C) und den niedrigen (ca. 21-23,4 °C) in den ersten beiden Monaten eingestellt werden, mit einer allmählichen Erwärmung, wenn man die Diapause unterbrechen will. Das Durch-/Anleuchten der Eier kann aufzeigen, ob die Eier in der Diapause (gelbes Licht) oder in der Vaskularisation (rosa Farben - Blutinselchen) sind. Die Eier, die bei einer Temperatur von mehr als 26,7 °C in der frühen Inkubation gebrütet werden, können in einigen Fällen für mehr als 12 Monate in der Diapause bleiben.

In Madagaskar kann der Anfang der regnerischen Jahreszeit den Prozess des Ausbrütens nach 5-7 Monaten (nach der Diapause) in Gang setzen. Einige Züchter werden in dieser Zeit einen kleinen Anteil an Wasser zum Vermiculite hinzufügen (aber nicht direkt auf das Ei). Das ist für unerfahrene Züchter unsicher, weil zu viel Feuchtigkeit die Erstickung (ertrinken im Ei) des Embryos verursachen kann. Mit der verlängerten Diapause und ohne die regnerische Jahreszeit nachzuahmen, ist es für die Eier üblich, nach 12 Monaten oder mehr ausgebrütet zu sein; hohe Schlupfraten sind ebenfalls üblich. Die durchschnittliche Schlupfgröße beträgt 0.51 Gramm (Pronk).

Im Nachgang sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass sich inzwischen das Inkubieren auf Seramis als besser herausgestellt hat, da im Handel zu oft „technisches“ Vermiculite angeboten wird, benötigt wird jedoch „chemisches“ Vermiculite, das ohne jegliche Zusatzstoffe wie z.B. Pilzmittel u.ä. angeboten wird. Auch die Zeitigungstemperaturen variieren je nach Herkunft.

Für Fragen: furcifer @ terrasauria.net
©  Winfried Bongers 2007 – TerraSauria-Team


Literatur
Müller, R.; Lutzmann, N. & Walbröl, U. : Furcifer pardalis - Das Pantherchamäleon. (Natur und Tier Verlag) Münster 2004
Kober, Ingo/Ochsenbein, Andreas: Jemenchamäleon und Pantherchamäleon - Pflege, Zucht und Lebensweise   Kirschner & Seufer Mai 2006 
Gehring, P.S. & Kubik, A.L. Herpetologische Beobachtungen aus Madagaskar. Elaphe 13 (3) 2005
Glaw,F. & Vences,M. Ein seltenes Chamäleon aus Madagaskar. DATZ 54 (7)  2001
Grimm, M. & Ruckstuhl, A., Das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis) auf La Réunion. Elaphe 7 (1) 1999
Hauschild, A. De Panterkameleon (Furcifer pardalis) in gevangenschap, Lacerta 2 (52) 1992
Krüger, Jens, Neue Erkenntnisse zur Faunistik einiger Reptilien Madagaskars. Salamandra 35 (2) 1999
Lutzmann, N. Anmerkungen zu einer Nachzuchtstatistik. Elaphe 6 (4)  1998
Ochsenbein, A., Zaugg, M.: Haltung und Aufzucht des Pantherchamäleons Furcifer pardalis (Cuvier, 1829) Herpetofauna 14 (79) 1992.
Schmidt, W. Bemerkungen über das Pantherchamäleon Furcifer pardalis. Herpetofauna 9 (47) 1987.
Schmidt, W. & Tamm, K. Nachtrag und Bemerkungen über das Pantherchamäleon. Herpetofauna 10 (52)  1988
Wolf, S. Reise in den Osten Madagaskars. Draco 5 (19) 2004


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