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Freizimmergehege
Bevor man sich an den Bau seines
Freizimmergeheges begibt, sollte man sich Gedanken über die
Machbarkeit des Projekts machen.

Das Zimmer sollte natürlich ausreichend Platz bieten. Das sollte die Grundvorraussetzung sein.  
Es sollte ein Raum sein, in welchem nicht permanent Durchgangsverkehr herscht, z.B NICHT im Flur oder ähnliches...

Die Küche sollte auch nicht als Ort in Betracht gezogen werden. Hier lauern zu viele Gefahren für das Tier.  

Desweiteren sollte man versuchen das Freizimmergehe so gut und groß wie möglich zu gestalten, um für eine möglichst große Standorttreue zu sorgen.
Nächtliches Fernsehen sollte vermieden werden. Es sollte auf jeden Fall nicht zum Dauerzustand werden, denn das Chamäleon ist auf die Nachtruhe angewiesen. Laute Musik ist ebenfalls tabu.
Ebenfalls sollte man sich vorher klarmachen, dass die Fütterung eine besondere Herrausforderung darstellt, da man ja nicht einfach ein paar Insekten ins Terrarium schmeissen kann. Das Zimmer muss immer vorsichtig betreten werden, da das Tier sich auch mal auf Erkundungstour begeben kann.
Sind die Grundvoraussetzungen gegeben, kann man sich an die Planung machen.

*
1. Teil Baubeschreibung

Als erstes habe ich die Wand, an der ich das Gehege aufstellen wollte, mit Latexfarbe bestrichen um sie widerstandsfähiger zu machen.
Zwar sind auch normale Farben mittlererweile sehr robust und die Sprühanlagen kann man so exakt einstellen, dass kein Wasser an die Tapete gelangt, aber an 15 € für Farbe wollte ich nun nicht sparen.


Danach habe ich mich auf die Suche nach einem möglichst großen Behälter für die Pflanzen inkl. Erde begeben. Das günstigste war die Wanne eines Hasenkäfigs. 140x70x20 cm.

Die Wanne habe ich auf eine OSB-Platte gleicher Größe geschraubt, welche widerum mit 2 Rollbrettern verschraubt worden ist. So kann das große Gewicht später für  Reinigungsarbeiten bewegt werden.

Das Bambusrohr hat 160 cm Höhe und wurde mit 2 kleinen Regalwinkeln mit 20 mm Spax Schrauben durch die Wanne in die OSB-Platte geschraubt. Die Schraubstellen wurden mit Silikon versiegelt.

1. Anprobe der Pflanzen.
Hier zu sehen eine Schefflera,
ein Ficus und eine Pachera.
2. Anprobe mit einem weiteren Ficus im rechten Bereich.
Dieser Ficus steht in einem seperaten Topf neben der Wanne,
da sogar die 140 cm zu schmal waren um ihn mit in jene einzupflanzen.

Die Pflanzen des zukünftigen Geheges muss dem Chamäleon Plätze zum Sonnen bieten, aber auch ausreichend Versteckmöglichkeiten, in denen sich das Tier zurückziehen kann.
Hier habe ich eine 5 cm hohe Drainage eingefüllt, feiner Kies aus dem Baumarkt.
Dieser soll überschüssiges Wasser auffangen, so dass der Boden nicht versumpft.
Nun wurden die Pflanzen wie in der 2. Anprobe eingesetzt und die Erde eingefüllt. Mehrere Äste verbinden die Pflanzen miteinander.
Sie wurden an den Enden mit Hilfe von Bast verknotet. Hält bombenfest und hat ein natürliches Aussehen.
Weitere Klettermöglichkeiten und Verbindungen wurden mit Hilfe von Kokosseil geschaffen.
*

2. Teil: Technik


Grundsätzlich unterscheidet sich die Technik eines Freizimmergehegs nicht von der aus der Terrarienhaltung. Dennoch gibt es noch einige Dinge zu beachten und ich werde die Installation meines Geheges beschreiben.

In der Terrarienhaltung werden die Leuchtmittel meist von den Tieren durch Gaze oder ein Gitter getrennt. Bei der Freizimmerhaltung ist dies meist nicht oder nur mit Kompromissen möglich.
Daher sollte auf einen ausreichenden Abstand von der Pflanze zum Leuchtmittel geachtet werden, damit das Tier jenes nicht erreichen kann.


Das zweite, woum man sich Gedanken machen sollte, ist die Luftfeuchtigkeit. Bei der Freizimmerhaltung ist es etwas schwieriger diese auf einen Wert zu bringen, welcher für die Tiere angemessen ist.
Von Vorteil sind viele Pflanzen, und ein möglichst großer Behälter mit viel feuchter Erde. Später noch etwas mehr zur Luftfeuchtigkeit.


Um die Technik anbringen zu können entschied ich mich dazu, 2 Wandregale mit den Maßen 80x40 aus beschichteter Spanplatte nebeneinander an die Wand zu schrauben.
Im linken Bereich schliesst das Regal bündig mit der Wand ab.

Bei den Lampen, die ich verbaut habe, ist meine Wahl auf einen 70 Watt HCI und eine 70 Watt Lucky Reptile Bright Sun Jungle gefallen.
Bei insgesamt 160cm Breite wollte ich zuerst eigentlich mehr verbauen, entschied mich jedoch es erstmal mit diesen beiden Leuchtmitteln zu versuchen. Diese Entscheidung halte ich im nachhinein für die richtige, da ich feststellen kann, dass mein Tier auch oft etwas lichtärmere Plätze aufsucht.
Die meiste Zeit sitzt das Tier allerdings zumindest in der Nähe der hellsten Punkte.
 
Förderlich für eine geeignee Luftfeuchte ist eine Beregnungsanlage. Ich habe eine mit 2 Düsen verbaut. Die 1 Düse sprüht senkrecht nach unten, die 2. quer über die Pflanzen.
Auf den Bildern handelt es ich noch um Düsen für superfeinen Nebel. Allerdings würde ich eher dazu raten bei einer solchen Gehegegröße Düsen für gröberen Sprühnebel zu verwenden.
1. ist die abgegeben Wassermenge der feinen Düsen zu niedrig,
2. verweht ein großer Teil und landet letztendlich auf dem Fussboden.   Und das will ja schliesslich keiner  :-)

Die Sprühanlage wird durch eine sekundengenaue Zeitschaltuhr gesteuert  und startet 2 mal am Tag für 45 Sekunden. 

Bei der 2. Startzeit sprühe ich zusätzlich per Hand das komplette Gehege über. 
Dies ist, wenn man gröbere Düsen verwendet, allerdings nicht mehr nötig.

Es ist wichtig sicherzustellen, dass das Chamäleon ausreichend Wasser zu sich nimmt. Dies geht entweder durch täglich mehrmaliges Besprühen des Geheges, durch eine Tropftränke, einen Zimmerbrunnen oder das Tränken mit der Pipette.
In meinem Fall nimmt mein Tier glücklicherweise viel Wasser von den Blättern auf. Eine Tropftränke halte ich trotzdem für ratsam.
 

Eine Tropftränke kann man sich leicht selber bauen. Ist nicht nur einiges günstiger als die im Handel erhältlichen, sonder funktioniert auch deutlich besser.
Ein Infusionsbesteck aus der Apotheke und 1 Colaflasche ist alles was man braucht. Die Öffnung der Flasche wird mit Silikon zugespritzt. 

Nach Austrocknung ein Loch mit einem Schraubendreher durchstechen und fertig ist der Tank für das Infusionsbesteck.
 

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© (Text & Bilder) 07 Sebastian Buschulte
Das TerraSauria-Team dankt Bebu für  diesen Bericht

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